Thursday, February 19, 2009

Ein Strandspaziergang am Nachmittag

Spaghetti Essen auf indische Art und Weise! Echt super!

Wunderschoene Tempelelephanten, von denen man sich segnen lassen kann

Im Tempel in Thiruvannamalai

Das Hochzeitspaar auf dem Tempelgelaende

Fuenf Wuensche fuer mich

Unsere Tempelgabe an Siva: Kokusnuesse, Bananen, Blumen und Farbpulver zum markieren der Stirn.


Es gibt schon wieder viel zu berichten und jeden Tag passieren Kleinigkeiten, ueber die ich am liebsten immer sofort auf dem Blogg schreiben wuerde, aber mittlerweile fallen mir nur noch ein paar schoene und lustige, interessante, aber auch bedrueckende Momente ein.
Das letzte Wochenende mit Opa war wunderschoen und wir waren echt zusammen Indien unterwegs, was wir, als wir uns Montag voneinander verabschiedet hatten immer noch nicht glauben konnten. Am Samstag waren wir in Auroville und Pondicherry unterwegs und am Sonntag machten wir dann eine richtige Tempeltour, so wie es eine indische Familie machen wuerde: 8 Stunden Autofahren und zwischendurch schnell Tempel anschauen. Also Zeit gelassen haben wir uns schon, aber am Morgen beim ersten Tempel war die Motivation natuerlich noch am groessten. Wir kauften Tempelgaben (Kokosnuesse, Bananen und Blumen) um sie dem Tempel zu spenden und konnten verschiedene Wuensche loswerden waehrend der Tempelarbeiter Mantras hoch und runter gesprochen hat und dem Gott (in Form einer Granitskulptur), den Blumenkranz umgehangen und die Kokusnuss aufgeschlagen und die Milch ueber die Skulptur getroepfelt hat. Diesen Akt der Verehrung nennt man auch "pooja" und es ist echt total schoen, dass zu beobachten. Unser "Priester" (wenn man ihn so nennen kann) war aber leider etwas lustlos. Aber manchmal wirkt das auch hier nur so. Alles muss eben schnell gehen, da schon hunderte von anderen Menschen hinter uns standen und auch darauf warteten ihre Gaben zu spenden. Die zerschlagenen Kokusnuesse und Bananen bekommt man wieder und sollte sie denjenigen geben, denen man alles gute gewuenascht hat. Eigentlich haette Opa sie mit nach Ilmenau nehmen sollen, aber wir haben sie gut im Hotel an diesem Wochenende aufbewahrt und heute schicke ich euch ein Foto davon. Danach ging es weiter mit wuenschen, beim anzuenden von kleinen Oelkerzen und eine Hochzeit haben wir schliesslich auch miterlebt. Das war in Thiruvannamalai. Danach machten wir uns auf den Weg nach Kanchipuram, der Stadt der Seide. Hier kommen die bekanntesten und besten Saris, Seidenschals und Tuchwaren her, da hier schon seit hunderten von Jahren die Seidenherstellung boomt. Dort waren wir in einem netten Laden und haben eingekauft, gehandelt und sind gluecklich und zufrieden wieder ins Auto gestiegen und in den naechsten Tempel gegangen.
Es war ein voellig ungewohntes Gefuehl mit dem Auto zu fahren. Man befindet sich echt in einem geschuetzten Raum und bekommt so gut wie nichts ausser Hubgeraeusche von der Aussenwelt mit. Sonst, wenn ich mit Bus, Zug oder Moped unterwegs war, blaest einem der Wind um die Ohren, es ist laut und man ist unmittelbar im Leben auf der Strasse mit dabei. Ich habe am Wochenende viel darueber nachgedacht, wie es wieder zu Hause sein wird: echt anders! In den letzten Wochen hat mich die Armut in Indien und die vielen Begegnungen, in denen kranke Menschen betteln und etwas zu Essen haben wollen, ziemlich mitgenommen. In dem Moment mache ich mir ueber deren Leben garnicht so viele Gedanken, aber im nachhinein tauchen deren Gesichter wieder in meinem Kopf auf. Das ist schon manchmal nicht so leicht, aber in solchen Momenten fuehle ich, wie gut es mir doch geht. Das ist ja auch schoen zu wissen und sich bewusst zu machen, aber das regt an ueber ungerechte gesellschaftliche Probleme der Welt nachzudenken.
Gestern hatte Seran Geburtstag und es war auch ein kleiner Geburtstag fuer mich, denn es gab Nuddeln und Tomaten sosse! Mh, das war echt super lecker! Da mich Serans Schwester sehr oft bekocht, hatte ich die Idee, ja auch mal etwas fuer Serans family zu kochen. Es war letztlich nicht typisch deutsch, aber europaeisch. Das witzige war, auch Nuddeln mit der Hand zu essen. Fuehlt sich echt anders an! Das ist z.B. auch etwas, was ich sehr vermissen werde, da ein Sinn mehr mit isst und einen davor schuetzt, sich z.B. nicht zu verbrennen. Es ist irgendwie natuerlicher.
Am morgen von Serans Geburtstag musste ich ihn zu einem kleinen Strassenstand begleiten, um Benzin zu kaufen. Er meinte, dass es nicht gut waere, das als erstes zum Geburtstag zu tun, da Benzin Feuer und Feuer auch Unglueck bedeuten kann. Ich musste echt ein wenig darueber schmunzeln und habe diese Sache gleich am Abend am Lagerfeuer am Meer mit europaeischen Freunden ausgewertet, die es auch echt witzig empfanden. Die Inder wussten garnicht warum wir lachten. Es gibt echt immer mal so kleine symbolische Dinge und Rituale, die man einfach mitmacht, aber nicht kennt. Ich weiss dann immer nicht ob wir in unserer Kultur so etwas vergessen haben oder es so gehaeuft garnicht gegeben hat.
Bald gibt es mehr zu lesen!
Eure Martina

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